Wie der richtige Status Code SEO beeinflusst
Wir bedienen das Internet ganz selbstverständlich und gehen davon aus, dass der richtige Inhalt erscheint, wenn wir im Online-Shop eine URL zu einer Produktseite aufrufen. Damit das passiert, werden im Hintergrund die angeforderten Daten via Hypertext-Übertragungsprotokoll HTTP auf unseren Computer oder unser Smartphone übertragen. Doch ob und wie die Anfrage vom Server beantwortet werden kann, hat nicht nur Einfluss darauf, ob wir die gewünschte Seite aufrufen und das Produkt bestellen können – der sogenannte Status Code beeinflusst auch den Erfolg der Suchmaschinenoptimierung.
Was ist eigentlich ein Status Code?
Wenn ein Nutzer oder eine Nutzerin eine URL aufruft, stellt der Browser (Client) eine HTTP-Anfrage, die vom Server als ein HTTP Status Code beantwortet wird. Dieser gibt an, ob die Anfrage erfolgreich bearbeitet werden konnte. Ist dies nicht der Fall, gibt der Status Code Auskunft über die Ursache und darüber, wo und wie er die gewünschte Information erhalten kann. HTTP Status Codes sind immer dreistellig und lassen sich anhand ihrer ersten Ziffer in Statusklassen unterteilen.
Die Statusklassen
- Status Codes der ersten Klasse: Status Codes dieser Klasse geben an, dass die HTTP-Anfrage in Bearbeitung ist. So wird beispielsweise der Status Code 102 (Processing) ausgespielt, um ein Timeout zu vermeiden, während eine zeitintensive Anfrage bearbeitet wird.
- Status Codes der zweiten Klasse: Die Zwei als erste Ziffer zeigt, dass die Client-Anfrage erfolgreich war. Der Status Code 200 ist der wohl bekannteste Code der zweiten Klasse.
- Status Codes der dritten Klasse: Der Status Code 3xx zeigt eine Weiterleitung oder Umleitung an. Hier tauchen am häufigsten die Status Codes 301 und 302 auf.
- Status Codes der vierten Klasse: 400er Status Codes werden ausgespielt, wenn ein Fehler beim Client vorliegt. Am bekanntesten ist der Status 404.
- Status Codes der fünften Klasse: Auch hier wird ein Fehler angezeigt, diesmal liegt die Ursache beim Server. Häufig taucht dabei der Status 503 auf, wenn ein Server wegen Überlastung oder Wartungsarbeiten temporär nicht zur Verfügung steht.
Statusklasse |
Beschreibung |
Beispiel |
1xx | Die HTTP-Anfrage ist in Bearbeitung. | Der Status Code 102 vermeidet ein Timeout. |
2xx | Die Anfrage war erfolgreich. | Der Status Code 200 ist der bekannteste und reguläre Status Code. |
3xx | Es liegt eine Weiterleitung oder Umleitung vor. | Ein 301 Status Code spielt für SEO eine große Rolle, wenn Inhalte umgezogen sind oder gelöscht wurden. |
4xx | Es liegt ein Fehler beim Client vor. | Der 404 Status Code ist am bekanntesten, wenn eine Seite nicht aufrufbar ist. |
5xx | Aufgrund eines Serverfehlers kann der Inhalt nicht ausgespielt werden. | Steht der Server beispielsweise wegen Überlastung oder Wartung nicht zur Verfügung, wird der Status Code 503 ausgespielt. |
Welche Status Codes gibt es?
Neben einer Reihe standardisierter Status Codes der Klassen 1xx bis 5xx verwenden manche Softwarehersteller auch 700er oder 900er Status Codes. Dadurch werden Fehler spezifiziert und leichter erkennbar. Für SEO am relevantesten sind allerdings die Status Codes 200, 301, 302 und 404.
Welchen Einfluss haben Status Codes auf SEO?
Damit Websites erreichbar sind und Nutzer, Nutzerinnen und Suchmaschinen die angeforderten Inhalte finden, sollte der Status Code relevanter Seiten regelmäßig überwacht werden. Auf diese Weise lässt sich frühzeitig feststellen, ob die eigene Website wie gewünscht erreichbar ist. Eine Häufung von 404-Seiten führen nicht nur Nutzer und Nutzerinnen in eine Sackgasse. Diese deuten auch auf eine schlecht gepflegte Website hin. Die hohe Absprungrate, die 404-Seiten zur Folge haben, sind außerdem ein schlechtes Nutzersignal für die Suchmaschine, das sich negativ auf das Ranking auswirkt. Umgekehrt ermöglichen die Status Codes 301 und 302 eine Weiterleitung einzurichten, wenn sich eine URL geändert hat. Nutzer und Nutzerin finden so doch noch das gesuchte Produkt. Auch die aufgebaute Rankinghistorie wird übertragen. Im Folgenden zeigen wir auf, welcher Status Code welche Rolle in der Suchmaschinenoptimierung spielt.
Status Code 200: Alles OK hier.
Der Status Code 200 (OK) gibt an, dass die Anfrage erfolgreich bearbeitet wurde. Alle angefragten Daten konnten auf dem Server einwandfrei lokalisiert und an den Client ausgespielt werden. Nutzer und Nutzerin konnten die gewünschte Seite problemlos aufrufen. Auch Sitemap, Canonical Tag, hreflang, Weiterleitungen und interne Verlinkungen sollten immer auf Seiten mit dem Status Code 200 verweisen.
Status Code 301: Permanente Weiterleitung
Werden URLs beispielsweise umbenannt oder müssen zur Behebung von Duplicate Content zusammengeführt werden, sollte eine 301-Weiterleitung gesetzt werden. Der Status Code 301 (Moved Permanently) informiert darüber, dass die Ressource permanent verschoben wurde und liefert gleichzeitig die Information mit, wo sie sich nun befindet. Zudem werden alle positiven Eigenschaften der alten URL auf die neue URL übertragen und somit das Ranking vererbt.
Das heißt auch, dass bei einer Änderung der URL-Struktur während des Relaunchs sämtliche alte URLs per 301 auf die neuen URLs weitergeleitet werden müssen.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Seite, auf die weitergeleitet wird, den Status Code 200 hat. Weiterleitungsketten sollten vermieden werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Suchmaschine nicht allen Weiterleitungen folgt.
Status Code 302: Temporäre Weiterleitung
Auch der Status Code 302 (Found (Moved Temporarily)) zeigt an, dass eine Ressource verschoben wurde und liefert die Info mit, wo sie sich nun befindet. Der große Unterschied zu 301 ist jedoch, dass es sich bei 302-Weiterleitungen um temporäre Weiterleitungen handelt. Die bisherige Adresse bleibt weiterhin gültig, der Bot crawlt und indexiert den ursprünglichen Speicherort nach wie vor. Deswegen sollte bei dauerhaften URL-Umbenennungen oder Zusammenführungen von URLs auch immer eine Weiterleitung mit 301 Status eingerichtet werden. Der Einsatz einer 302-Weiterleitung ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn in einem Shop ein Produkt kurzfristig nicht verfügbar ist, Nutzern und Nutzerinnen jedoch ein ähnliches Produkt angeboten werden kann, auf dessen Produktseite sie dann weitergeleitet werden. Die Produktseite mit dem kurzfristig ausverkauften Produkt bleibt dennoch indexiert. Sobald das Produkt wieder verfügbar ist, kann die Weiterleitung entfernt werden und die Seite ist wieder wie gewohnt zu erreichen.
Auch hier sollte wieder darauf geachtet werden, keine Weiterleitungsketten zu erzeugen und auf Seiten mit Status 200 zu verlinken.
Status Code 404: Ups, da ist etwas schief gelaufen.
Eine nicht mehr erreichbare Seite liefert den Status 404 (Not Found) aus. Dieser zeigt an, dass die gesuchte Ressource nicht gefunden wurde. Die 404-Seite sollte userfreundlich gestaltet werden, um Nutzer und Nutzerinnen weiterzuführen und nicht zu verlieren:
Neben 404-Fehlerseiten, die einen entsprechenden Status Code ausspielen, sind für SEO auch sogenannte Soft-404-Fehler relevant. Dabei handelt es sich um inhaltslose oder gelöschte Seiten, die fälschlicherweise keinen Fehlerstatus 404 ausgeben. Das sollte vermieden werden. Ebenso können Soft-404-Fehler entstehen, wenn nicht mehr existente Seiten pauschal auf die Startseite weitergeleitet werden.
Eine Übersicht der Soft-404-Fehler findet sich in der Google Search Console. Auch die Anzahl der Seiten, die einen 404 Status Code ausspielen, sollte überwacht werden. Nicht mehr existente Seiten sollten nach Möglichkeit per 301 auf eine ähnliche URL weitergeleitet werden.
Wie lassen sich HTTP Status Codes überprüfen?
Um den Status Code wichtiger URLs zu überprüfen, braucht es spezielle Tools, denn der Status einer Seite wird im Browser in der Regel nicht angezeigt. Über die Google Search Console können 404-Seiten und Seiten mit Soft-404 eingesehen werden.
Unter „Abdeckung“ lässt sich überprüfen, wie viele URLs der jeweiligen Property bei Google indexiert und warum bestimmte URLs ausgeschlossen sind.
Im Abdeckungs-Bericht befinden sich auch Seiten, die einen 404 Status Code (oder 5xx) ausspielen. Hier sollte überprüft werden, ob die Seiten auf eine adäquate URL per 301 weitergeleitet werden können. Das ist besonders sinnvoll, wenn sie über Backlinks verfügen oder noch SEO-Traffic erhalten. Neben 404-Seiten werden hier auch Soft-404-Fehler angezeigt.
Darüber hinaus ist die regelmäßige Überwachung über die gängigen SEO-Tools aller relevanter URLs hinsichtlich ihres Status Codes sinnvoll. Auf diese Weise können nicht nur ungewollte 404-Fehler, sondern auch Weiterleitungsketten und tote Verlinkungen vermieden werden, um Nutzer und Nutzerinnen zum besten Ergebnis zu führen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass HTTP Status Codes eine wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Browsern und Servern spielen. Sie sind somit auch für die Bewertung von URLs und Inhalten für Suchmaschinen sehr relevant. Es sollte daher immer sichergestellt werden, dass alle URLs den richtigen Status Code ausspielen. Dabei helfen kann ein regelmäßiger Blick in die Search Console oder ein automatisiertes Monitoring aller URLs mit integrierter Alert-Funktion. Wie so etwas funktioniert zeigen Ihnen gerne unsere Experten für Suchmaschinenoptimierung.
Über die Autorin
Andrea Kurz-Richarz
Senior Executive SEO, Köln
Andrea Kurz-Richarz ist als Senior Executive im Fachbereich Suchmaschinenoptimierung (SEO) der Resolution Media am Standort Köln tätig, schreibt über Online Marketing und schätzt Inhalte, die Kunden echten Mehrwert bieten.